Wie könnt ihr eure eigene UniGardening Initiative auf eurem Hochschulcampus an den Start bringen?!
Was braucht man alles für eine UniGardening Initiative?
Hier sind in chronologischer Reihenfolge die notwendigen Schritte aufgeführt, um eine UniGardening an deiner Hochschule zu etablieren…
- Engagierte Studis ~ um viele Studierende zu finden, die aktiv bei eurer Initiative mitmachen wollen, müsstet ihr zuerst etwas Werbung anleieren und ein erstes Kennlerntreffen organisieren.
Neben ansprechend gestalteten Flyern und Plakaten (kann man oftmals beim AStA kopieren oder finanzieren lassen) gibt es viele weitere Möglichkeiten um auf sich aufmerksam zu machen: eigene Webseite/Blog, Web 2.0 (facebook, twitter, google+, ein Video auf youtube und vimeo.com etc.), Infostand, eMailverteiler an der Uni, Hochschul-Pressestelle, die Initiative bei entsprechenden Veranstaltungen vorstellen…
Wenn sich dann eine Initiativgruppe zusammengefunden hat, wäre es gut den Ort und die Zeit von regelmäßigen UniGardening-Treffen weiter bekannt zu machen. - Fachgebiete & weitere PartnerInnen ~ Das besondere bei UniGardening ist ja dass es sich um einen interdisziplinären Zusammenschluss von engagierten Studierenden, Fachgebieten mit Bezug zu Urban Gardening bzw. zu entsprechenden sozialökologischen Fragestellungen und weiteren geeigneten PartnerInnen innerhalb und außerhalb der Hochschule handelt. Neben der Anlegung von grünen essbaren Oasen auf dem Uni-Campus, geht es eben auch um den wissenschaftlichen Austausch und den Ausbau von Lehre und Forschung zum Themenkomplex.
Eine eMail-Vorlage zum Anschreiben von Profs verschiedener Fachgebiete findet ihr weiter unten… - Fläche(n) für Anbau- & Schaugärten ~ Jetzt habt ihr schon viele Studis, Profs und weitere PartnerInnen, die bei UniGardening an eurer Hochschule mitmachen.
Was im wesentlichen noch fehlt, sind die entsprechenden Flächen um richtig loszulegen!
Deshalb müsstet ihr jetzt mit der Hochschulverwaltung Kontakt aufnehmen. Es soll ja ein offizielles Ding an eurer Uni werden und kein Guerilla Gardening, dass dann schnell wieder entfernt wird.
Zuerst müsstet ihr schauen welche Uni-Flächen (ungenutzte/ gärtnerisch nutzbare (Frei)Flächen, Fassaden, Balkone/ Terassen/Dachflächen etc.) nach eurer Meinung geeignet sind und diese auf einer Karte eintragen.Und jetzt solltet ihr euch erstmal eine einfache Fläche heraussuchen, mit der ihr anfangen wollt und welche besonders gute Voraussetzungen mitbringt:
- ist ausreichend viel Licht/Sonne vorhanden?
- Umsetzbarkeit (eine Freifläche z.B. ist wesentlich weniger kostenintensiv und einfacher umzusetzen als ein Dachgarten)
- ist Muttererde vorhanden?
- muss mit Hochbeeten gearbeitet werden weil die Fläche versiegelt ist?
- Zugang zu Wasserversorgung
- Mikroklima & Wind
- kann man die Arbeitsgeräte in der Nähe lagern?
- Öffentlichkeit: ist die Fläche eher versteckt oder stark frequentiert (mögliches Vandalismusproblem)
- Zwischennutzung: kann eine Fläche als Übergangslösung genutzt werden?
- weitere Punkte?!
Dann reduziert ihr die Karte auf die einfachen Flächen, und schickt diese per eMail an verschiedene Stellen eurer Uni-Verwaltung und weitere potentielle UnterstützerInnen. Eine Beispiel eMailvorlage findet ihr weiter unten…
- Infrastruktur / Pflanzen, Samen, Erde, Baumaterial, Werkzeuge/Gerätschaften, Wasser etc. ~ Um einen UniGarten anzulegen braucht es eine gute (Zeit-)Planung, Material & Infrastruktur etc. – aber woher bekommt ihr jetzt das ganze Material?!
Zum einen könnt ihr versuchen bereits vorhandene Möglichkeiten an eurer Hochschule mitzunutzen. Dann gibt es an vielen Hochschulen auch Fördermöglichkeiten, z.B. ein Förderverein der Hochschule oder den AStA.
Extern kann man bei entsprechenden Stiftungen (die GärtnerInitiativen fördern), Vereinen und Unternehmen wegen (Material-)Spenden, Sponsoring oder Kooperationen nachfragen. Staatliche Hochschulen sind Körperschaften öffentlichen Rechts und somit können eure beteiligten Fachgebiete auch Spendenquittungen ausstellen.
Hier einige Links (wird noch weiter ausgebaut)
- Link: Netzwerk Selbsthilfe e.V. ~ berät und unterstützt u.a. politische, soziale und kulturelle Initiativen
- Link: www.stiftungen.org ~ Portal mit Suchfunktion für Stiftungen
- Link: VERN e.V. ~ Bezugsmöglichkeit von Saatgut alter Nutz- & Nahrungspflanzensorten
- Link: stadtacker.net ~ Portal zu Urbaner Landwirtschaft
- Link: UniGardening FU im Botanischen Garten ~ fu-berlin.de sustain IT!
- Link: cafe-botanico.de ~ Urban Permaculture Garden Neukölln
- Link: klunkerkranich.de ~ KulturDachGarten Berlin Neukölln
- Link: DachGaertenFuerAlle.de ~ Initiative für DachGärten!
- Link: prinzessinnengarten.net ~ Urban Garden Berlin Kreuzberg
Okay dann kanns ja los gehen 😉
Wenn ihr noch Fragen oder Anregungen habt, könnt ihr uns ja einfach schreiben. Diese Schritt-fürSchritt Anleitung wird in Zukunft noch weiter verfeinert.
Viel Erfolg bei eurer neuen UniGardening-Initiative!
eMail-Beispielvorlage an Fachgebiete
Hier ist eine exemplarische eMail-Vorlage, die ihr an Fachgebiete eurer Hochschule senden könnt.
Die Vorlage kann man leicht anpassen, einfach die Angaben in den geschweiften Klammern ändern, am besten ist es immer die LeiterInnen von Fachgebieten persönlich anzuschreiben…
Betreff: Unterstützung für UniGardening an der {Name der Hochschule}
Sehr geehrte{r} {Anrede} {Titel} {Nachname},
Alternativ: {Sehr geehrte Damen und Herren,}
wir die studentische Projektgruppe „UniGardening NetzWerk ~ Urbanes Gärtnern an Hochschulen“ an der {Name eurer Hochschule} möchten Sie um Ihre Unterstützung bitten.
UniGardening ist im WS 2013/14 als Kooperation des studentischen Projektes „Permakultur & Terra Preta“ an der Technischen Universität Berlin und der FU Initiative „Sustain IT!“ im Botanischen Garten der Freien Universität Berlin entstanden und wird jetzt als UniGardening-NetzWerk hochschulübergreifend weiterentwickelt.
Beim „UniGardening NetzWerk ~ Urbanes Gärtnern an Hochschulen“ handelt es sich um einen interdisziplinären Zusammenschluss von engagierten Studierenden und Fachgebieten mit Bezug zu Urban Gardening bzw. zu entsprechenden sozialökologischen Fragestellungen.
Das Netzwerk hat u.a. zusammen mit Studierenden und MitarbeiterInnen die Anlegung von grünen „essbaren“ Oasen auf dem Hochschul-Campus, sowie die interdisziplinäre Vernetzung, den wissenschaftlichen Austausch und den Ausbau von Lehre und Forschung zum Themenkomplex als Ziel. Somit kann die Theorie und Praxis des Urban Gardening bzw. die alte Kulturtechnik des Gärtnerns auch über den Campus hinaus weiter verbreitet werden.
In einem ersten {Name eurer Hochschule} UniGardening-Schaugarten sollen verschiedene Urban Gardening Konzepte und Methoden angewendet bzw. erprobt werden, wie z.B.: Anlegung von Hochbeeten (mit/ohne Vertikalbegrünung), Laubengangsystem, Mischkulturen, Kompostierung bzw. Herstellung von Terra Preta, Kultivierung von regionalen/alten Sorten, Bewässerungssysteme, Ernte & Konservierung.
Wir würden uns sehr über Ihre Unterstützung bzw. eine Kooperation freuen und möchten daher einen persönlichen Gesprächstermin vereinbaren.
Mit besten Grüßen
{Namen AnsprechpartnerInnen}
{Kontakt/Tel; Link Webseite; Anhang etc.
~ https://tatendrang.4ftr.eu/projekte }
.
eMail-Beispielvorlage an die Hochschulverwaltung & die Politik
Dies ist die eMail-Vorlage für eure Hochschulverwaltung = V1 bzw. für die (politische) Unterstützung = V2 innerhalb & außerhalb der Hochschule. Ihr könnt sie einfach an eure lokalen Gegebenheiten anpassen…
- Mit der Hochschulverwaltung sind speziell die Abteilungen an eurer Hochschule gemeint, die für Flächen und Gebäude zuständig sind.
- Mit (politischer) Unterstützung sind weitere Hochschulmitarbeiter und Hochschulexterne gemeint, ideal wäre eine Schirmherrschaft von einflussreichen Akteuren…
- Hochschulintern: Hochschulpräsident/in, Vizepräsident/in, Kanzler/in, Umweltbeauftragte, Dekane/Fakultätsräte, weitere Gremienmitglieder & MitarbeiterInnen …
- Hochschulextern: Umweltverbände (BUND & BUNDjugend, NABU & NAJU, Naturfreundejugend, Greenpeace), Bürgermeister/in, Kommunal-& Landespolitik / Ministerpräsident/in / Bildungsminister/in etc.
Wichtig ist es dabei auch politische Vorgaben bzw. Selbstverpflichtungen (von der Hochschule, der Stadt, der Landesregierung etc. ) zu recherchieren und einzubauen, dies kann die Sache argumentativ entscheident beschleunigen!
eMail-Betreff V1: UniGardening @ {Name der Hochschule} Terminanfrage
eMail-Betreff V2: UniGardening @ {Name der Hochschule} Unterstützung
Sehr geehrte{r} {Anrede} {Titel} {Nachname},
Alternativ: {Sehr geehrte Damen und Herren,}
Erster Satz V1: wir möchten Sie um einen Gesprächstermin bezüglich „UniGardening NetzWerk ~ Urbanes Gärtnern an Hochschulen“ an der {Name der Hochschule} bitten.
Erster Satz V2: wir möchten Sie um Ihre Unterstützung für „UniGardening NetzWerk ~ Urbanes Gärtnern an Hochschulen“ an der {Name eurer Hochschule} bitten.
Beim „UniGardening NetzWerk ~ Urbanes Gärtnern an Hochschulen“ handelt es sich um einen interdisziplinären Zusammenschluss von engagierten Studierenden und Fachgebieten mit Bezug zu Urban Gardening bzw. zu entsprechenden sozialökologischen Fragestellungen an der {Name eurer Hochschule}.
Das Netzwerk hat u.a. die Anlegung von grünen „essbaren“ Oasen auf dem Hochschul-Campus, sowie die interdisziplinäre Vernetzung, den wissenschaftlichen Austausch und den Ausbau von Lehre und Forschung zum Themenkomplex als Ziel.
In einem ersten {Name der Hochschule} UniGardening-Schaugarten sollen verschiedene Urban Gardening Konzepte und Methoden angewendet bzw. erprobt werden, wie z.B.: Anlegung von Hochbeeten (mit/ohne Vertikalbegrünung), Laubengangsystem, Mischkulturen, Kompostierung bzw. Herstellung von Terra Preta, Kultivierung von regionalen/alten Sorten, Bewässerungssysteme, Ernte & Konservierung.
UniGardening ist ursprünglich als Kooperation des studentischen Projektes „Permakultur & Terra Preta“ an der Technischen Universität Berlin und der FU Initiative „Sustain IT!“ im Botanischen Garten der Freien Universität Berlin entstanden und wird jetzt als UniGardening-NetzWerk hochschulübergreifend weiterentwickelt.
Wir halten die folgende Fläche an der {Name eurer Hochschule} für einen UniGardening Schaugarten als geeignet:
{Fläche 1 – Teilbereich von ca. 200m²: Lage direkt hinter dem Hauptgebäude. Seit Jahren werden Teile dieser Fläche (insgesamt ca. 800m²) als Parkplatz benutzt.
Da diese Fläche großteils stark verdichtet ist, wäre hier der oben beschriebene Schaugartenansatz mit Hochbeeten einfach umsetzbar: Pflanzkisten auf Europaletten mit automatischem Bewässerungssystem. Diese Art Pflanzkisten finden u.a. auch in den Prinzessinnengärten in Berlin-Kreuzberg, sowie bei dem Dachgartenprojekt Klunkerkranich in Berlin-Neukölln Anwendung. ~ dies ist eine Beispielbeschreibung einer fiktiven Fläche in Berlin, bitte hier eure eigenen Angaben einfügen}
Ein Nutzungsplan für die Fläche soll gemeinsam mit den Studierenden und den beteiligten Fachgebieten, sowie in Absprache mit der {Name der Hochschule} Verwaltung erstellt werden.
{Herr/Frau Prof. NAME vom Fachgebiet XY} hatte sich bereits bereiterklärt, den UniGardening Schaugarten fachlich zu betreuen, wobei dabei eine interdisziplinäre Kooperation mit weiteren Fachgebieten geplant ist.
Urban Gardening bzw. Urban Farming ist ein wichtiger partizipativer Ansatz, durch dessen Beitrag zahlreiche soziale bzw. ökologische Probleme angegangen werden können. Hochschulen sollten hierbei mit Urban Gardening Leuchtturmprojekten vor Ort eine Vorreiterrolle einnehmen:
- ~ Biodiversität in der Stadt: durch spezielle Anbaumethoden wie Mischkulturen kann die biologische Vielfalt in der Stadt deutlich erhöht werden
- ~ Im Hinblick auf die Klimaerwärmung: Verbesserung des Stadtklimas durch Pflanzenkühlung, Energiespareffekte durch isolierende Wirkung auf/an Gebäuden, Verbesserung des Wirkungsgrades von Photovoltaikanlagen mit kombinierter Dachbegrünung
- ~ Bindung von atmosphärischem Kohlenstoff (CO2-Senken) in Pflanzenmasse (Bäume, mehrjährige Nutz- & Nahrungspflanzen, Produkte aus NachWachsenden Rohstoffen) und in humusreichem Boden/Terra Preta
- ~ Soziale Aspekte: Austausch mit der Nachbarschaft, Gestaltung/ Verschönerung des eigenen Umfeldes/ des Kiezes, teilweise Selbstversorgung mit Lebensmitteln (u.a. auf dem Balkon/ dem Dachgarten, an der Fassade, Speisepilze im Keller etc.), Bildung/ Theorie & Praxis zu Land- & Gartenwirtschaft und gesunder Ernährung etc.
- ~ Alternativen entwickeln zur derzeitigen Industrielle Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion/ logistik, die unzählige Probleme verursacht
- ~ wachsende Weltbevölkerung bei gleichzeitiger Verschlechterung der Anbaubedingungen z.B. durch Degenerierung/Erosion der Böden
- ~ über die Hälfte der Weltbevölkerung wird in Zukunft in Städten leben, daher machen Anbausysteme auf zahlreichen geeigneten (Dach-)Flächen/Fassaden vor Ort Sinn
- ~ Ökonomische Effekte: Entwicklung von neuen Methoden, Techniken und Geschäftsmodellen, neue Start Ups, Vorreiterschaft auf diesen Gebieten
{Beispiele politische Vorgaben Anfang}
Im Dezember 2015 wurde vom Senat der Entwurf für das Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm (BEK) präsentiert. Hier findet man im Bezug auf die Hochschulen auch potenzielle Leitprojekte des Handlungsfelds Gebäude & Stadtentwicklung (inkl. CO2-Senken) – Auszug:
„Klimaneutraler Uni-Campus: Mittels Klimaschutzvereinbarungen zwischen dem Land Berlin und den drei großen Universitäten sowie ggf. weitere Hochschulen kann das Thema Klimaschutz und Energieeffizienz breiter mit Forschung und Lehre bzw. Innovation verknüpft werden als bislang. Im Einzelnen existieren bereits vorbildliche Ansätze…“
Link: https://klimaneutrales.berlin.de
Die {Name der Hochschule} hat sich in ihrem Leitbild zur Nachhaltigen Entwicklung verpflichtet: „Wir wollen Wissenschaft und Technik zum Nutzen unserer Gesellschaft weiterentwickeln. Die Mitglieder der {Name der Hochschule} sind dem Prinzip der nachhaltigen Entwicklung verpflichtet, das den Erfordernissen der Gegenwart gerecht wird und zugleich nicht zu Lasten zukünftiger Generationen geht.“
Dass die {Name der Hochschule} in diesem Zusammenhang auch den autofreien Campus anstrebt, bietet in Zukunft neue Anbaumöglichkeiten für Urban Gardening auf dem Campus der {Name der Hochschule} .
Auch sollte zukünftig bei der Neugestaltung von Campusflächen und -gebäuden standardmäßig die Integration von Urban Gardening bzw. Urban Farming Konzepten umgesetzt werden.
Daher möchten wir ebenfalls die Anlegung eines ersten Dachgartens auf einem {Name der Hochschule} – Gebäude anregen, der sowohl zur Erholung, als auch für die Kultivierung von Nutz- & Nahrungspflanzen dienen soll.
{Beispiele politische Vorgaben Ende}
Letzter Satz V1: Wir freuen uns auf Ihr Feedback und würden gerne für die {KW … Zeitangabe} einen persönlichen Gesprächstermin vereinbaren.
Letzter Satz V2: Wir würden uns über Ihr Feedback und Ihre Unterstützung für UniGardening an der {Name der Hochschule} freuen.
Mit besten Grüßen
{Namen AnsprechpartnerInnen}
_Liste der beteiligten Studierenden
Name / Studienfach / Hochschule
_Liste der beteiligten Fachgebiete
Fachgebiet Bezeichnung / Name der/des ProfessorIn
_Liste von Externen UnterstützerInnen
Name / Initiative
_Kontaktdaten & Link: zu eurer Webseite